Sammeltypen
Rund die Hälfte des in der Schweiz anfallenden Altpapiers stammt aus den Gemeindesammlungen von privaten Haushalten. In diesen Sammlungen werden vor allem Zeitungen, Zeitschriften, Broschüren, Werbedrucksachen, Faltschachtelkarton und Wellkarton gesammelt.
Bei den Haushaltssammlungen unterscheiden wir
Moderne Prozesse erlauben es, die Altpapierfasern mehrfach zu rezyklieren und daraus neues Papier und Karton herzustellen.In den letzten Jahren hat die Altpapiersammlung in der Schweiz jedes Jahr neue Rekordwerte erreicht und mittlerweile werden über 1.3 Mio. Tonnen gesammelt.
Rund die Hälfte stammt aus den Gemeindesammlungen von privaten Haushalten. Der Rest sind grösstenteils Verpackungen aus Industrie und Gewerbe.Recycling, d.h. die stoffliche Verwertung von Altpapier und Altkarton in der Schweiz, ist wichtig weil:
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So kurze Transportwege gewährleistet sind.
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Die Herstellung von Papierfasern auf dem nachwachsenden Rohstoff Holz basiert.
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Altpapier mit einem Anteil von über 90% bei weitem der wichtigste Rohstoff der einheimischen Papierindustrie ist.
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So die Entsorgungssicherheit gewährleistet ist.
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Die stoffliche Verwertung günstiger als die Verbrennung ist.
Papier und Karton gemischt
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Papier und Karton getrennt
Bei diesem Sammeltyp sortieren Haushalte Papiere (Zeitungen, Illustrierte etc.) und Karton (Graukarton, Wellkarton, Faltschachtelkarton) und stellen sie in separaten Bündeln und zu unterschiedlichen Zeiten bereit.
Die Gemeinde führen getrennte Sammeltouren durch, solche für das separat bereitgestellte Papier und solche für den separat bereitgestellten Karton. Falls es Sammelstellen gibt, zu denen die Bürger Papier und Karton hinbringen können, stehen getrennte Behältnisse für beide Sorten zur Verfügung.
Das separat gesammelte Papier wird von einer Papierfabrik wiederverwertet.
Der separat gesammelte Karton wird von einer Karton- oder Wellpappenrohpapierfabrik wiederverwertet.
Wichtig ist, dass das Material immer mit einer Schnur zusammengebunden wird und nicht in Tragtaschen, Säcken oder Schachteln verpackt wird. Kartons flach drücken und bündeln.
Bürosammlung von nicht vertraulichem Altpapier
Firmen können einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leisten, indem sie ihren Mitarbeitern die Möglichkeit bieten, das Altpapier an der Quelle zu trennen und zu sortieren. Auf diese Weise werden Verbrennungskosten vermieden. Für eine zweckmässige Sammlung stehen Kunststoffbehälter oder Gitter zur Verfügung.
Soweit sinnvoll, empfehlen wir folgende separate Behälter zu benützen:-
Behälter für den Abfall
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Behälter für Karton und Wellpappe
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Behälter für Papier
Altpapier aus den Büro weist in der Regel eine hohe Qualität aus (man spricht von den höherwertigen Altpapiersorten) und ist darum gesucht und wird auch gut entschädigt (siehe auch Altpapiersorten).
Bürosammlung von vertraulichem Altpapier
Für vertrauliche Abfälle, wie Archive, Korrespondenzen, Statistiken, Bankbelege, Versicherungspolicen, EDV-Papiere, Verträge, Steuer-Formulare etc. haben sich Entsorgungsbetriebe spezialisiert, die abschliessbare Sicherheitsbehälter zur Verfügung stellen. In der Regel ist mit der Entsorgung auch eine Schredderung des Altpapiers verbunden
Rezyklierbare Sorten
Um eine Liste der rezyklierbaren Sorten zu sehen, klicken Sie hier.
Nicht rezyklierbare Papiere und Kartons
Um eine Liste der nicht rezyklierbaren Sorten zu sehen, klicken Sie hier.
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Grosse und kleine Verkaufsgeschäfte von Grossverteilern sowie gewerbliche Betriebe, können einen wesentlichen Beitrag zum Altpapier-Recycling leisten.
Für eine zweckmässige Entsorgung ist die Bereitstellung in grossen, stapelfähigen Ballen von mindestens 300kg ideal.
Für Geschäfte, Filialen etc. die über keine geeigneten Pressmöglichkeiten verfügen, bieten spezialisierte Entsorgungsfirmen Behältnisse an.
Altpapier ist ein wichtiger Rohstoff für die Papier- und Kartonindustrie. Gewerbe, Detailhandel und Grossverteiler können mit zwei Sorten das sinnvolle Recycling unterstützen:-
Sorte «Kaufhaus»: nur Wellkartonschachteln
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Sorte «Ordinär»: Gemischtes Altpapier aus sämtlichen Papierabfällen aus Büro und Betrieb inkl. Pappschachteln und Packpapier
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Wahl des richtigen Druckmaterials
Druckereien können durch gezielte Materialvorschläge und entsprechende Einflussnahme beim Personal, den Kunden und Lieferanten zu einem sinnvollen Materialkreislauf beitragen.
Recyclingfreundlicher Einkauf
Es empfiehlt sich wenn immer möglich rezyklierbare Papiere und Kartons zu verwenden. Die Rezyklierfähigkeit hängt von den Füllstoffen, dem Leim, den Farben und weiteren Faktoren ab. Es wird empfohlen, die Kunden in die umweltgerechten Überlegungen einzubeziehen und zu beraten. Papierproduzenten und -händler unterstützen Druckereien gerne bei der richtigen Sortenwahl.
Entsorgungskonzept und Mitarbeiter
Eine sorgfältige Sortierung der Papier- und Karton-"Abfälle" ist für die Verwertung sehr wichtig. Der eventuelle Mehraufwand lohnt sich in Anbetracht besserer Abnahmebedingungen.
Sorgfältige Sortierung der Druckereiabfälle
Eine sorgfältige Sortierung der Papier- und Karton-"Abfälle" ist für die Verwertung sehr wichtig. Der eventuelle Mehraufwand lohnt sich in Anbetracht besserer Abnahmebedingungen.
Nach Möglichkeit wird eine Bereitstellung in grossen, stapelfähigen Ballen von mindestens 300kg empfohlen.
Für Druckereien, die über keine geeigneten Pressmöglichkeiten verfügen, bieten spezialisierte Entsorgungsfirmen Behältnisse an.Verpacker und Verpackungshersteller können durch die geeignete Materialwahl, aber auch durch gezielte Konsumenteninformation, zu einem optimalen Altpapier-Recycling in der Papier- und Kartonindustrie beitragen.
Ausnahmen
Hinsichtlich der Verwertbarkeit von beschichteten und/oder nassreissfesten Papieren sind von einzelnen Verwertern bedeutende technische Fortschritte erzielt worden (insbesondere Wellpappenrohpapierhersteller). Es muss im Einzelfall geprüft werden, ob eine Aufbereitung trotzdem möglich ist.
Entsorgung
Für eine zweckmässige Entsorgung ist die Bereitstellung in grossen, stapelfähigen Ballen von mindestens 300kg ideal.
Für Geschäfte, Filialen etc. die über keine geeigneten Pressmöglichkeiten verfügen, bieten spezialisierte Entsorgungsfirmen Behältnisse an.
Dann gibt es eine ganze Reihe von gewerblichen Sammlungen, welche den Bürger im Regelfall jedoch nicht betreffen. Es handelt sich um:
Haushaltssammlungen
Wahl des richtigen Sammeltyps
Beim Entscheid zu einem Sammeltyp orientieren sich die Gemeinden mit Vorteil an den Bedürfnissen des jeweiligen Abnehmers (Papier- und Kartonhersteller/Entsorger). Hervorgerufen durch verschiedene Verarbeitungstechniken und verschiedene Endprodukte der Verwerter empfiehlt sich die Rücksprache mit dem jeweiligen Abnehmer hinsichtlich des zu wählenden Sammeltyps.
So kann Zeitungsdruckpapier nur aus separat gesammelten Zeitungen, Illustrierten, Druck- und Schreibpapieren hergestellt werden. Kartonfasern (braune, ungebleichte Fasern) würden die Stoffmasse zu sehr verunreinigen. Karton, insbesondere Graukarton und Faltschachtelkarton kann hingegen problemlos aus gemischtem Altpapier hergestellt werden. Für die Produktion von Wellpappenrohpapiere wiederum wird hauptsächlich sortenrein gesammelter Altkarton (Wellpappen) eingesetzt.
Durchführung der Sammlung
Je nach Gemeindegrösse und Gemeindeorganisation lassen sich unterschiedliche Lösungen für die Durchführung der Sammlung finden. So gibt es Gemeinden, welche die Sammlung mit gemeindeeigenen Diensten durchführen. Andere haben diese Dienstleistung an Dritte outgesourced. Beim Outsourcing empfiehlt es sich, professionelle Dienstleister herbeizuziehen. Obwohl es einer langen Tradition entspricht, private Vereinigungen oder Schulen für das Einsammeln einzusetzen, wird aus Sicherheitsgründen davon abgeraten.
Die Frage, ob nebst der Einsammlung vor der Haustüre auch Recyclinghöfe angeboten werden, in denen nebst Papier und Karton viele andere Fraktionen entsorgt werden können, ist unter betriebswirtschaftlichen Aspekten zu beurteilen. Das Angebot ist aber auch eine Frage des Komforts für die Bürger. Abhängig vom Ausbaugrad der Infrastruktur ergeben sich höhere oder niedrigere Kosten für die Gemeinden.
Ohne Information keine Motivation
Gemeinden sollten darauf achten:
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regelmässig über Sammeltyp, Sammeltermine usw. zu informieren (Lokalblätter, Tafeln am Ortseingang, Streusendungen usw.)
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die Sammeltermine möglichst für das ganze Jahr (Flugblatt, Inserat, Abfallkalender, Webseiten) und frühzeitig zu publizieren
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eine regelmässige Sammlung (z.B. jeden Monat) zu organisieren, damit sich die Bürger den Sammelrhytmus einfach merken können
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den Sammeltyp im Laufe des Jahres möglichst ohne Wechsel durchzuziehen (also nicht ein paar Mal getrennte Sammlung, dann ein paar Mal gemischte Sammlung)
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die Bürger über den Erfolg des Altpapiersammelns in den Medien zu orientieren